Klimanotstand in St. Wendel – We love Klimawandel
Yieeeehaaaa! Die Apokalypse kommt nach St. Wendel!
Wie in allen sonstigen Stadträten im Saarland hat die Fraktion Bündnis90/Grünen nun auch in St. Wendel einen Antrag eingereicht, offiziell am 01.10.2019 den „Klimanotstand“ auszurufen.
Ich gehe mal davon aus, dass dieser Beschlussvorschlag von der oberen Parteiführung angeordnet wurde, denn dieser ist so radikal verfasst, dass in mir ein Gefühl erzeugt wird, unverzüglich aus reinem Pflichtbewusstsein gegenüber dem „Klima“ sämtliche Autoreifen plattzustechen, die mir in die Quere kommen. Denn Autoreifen verursachen nunmal jede Menge Feinstaub und Umweltgifte, ich hab‘ daher auch die Moral auf meiner Seite!
Vorweg muss gesagt werden, wenn ich mir den Beschlussvorschlag von den Grünen so durchlese: Ich mag Dystopien eigentlich sehr, denn sie sind meist zutreffender als Utopien. Dass unser aller Zukunft aber eher düster erscheint, liegt jedoch sicher mehr an der Dummheit von Menschen und weniger am Klimawandel.
Wie dem auch sei, es wird gefordert, den „Klimanotstand“ anzuerkennen und die „Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität“ anzusehen. Wer diesem Antrag nicht zustimmt, wird als Verantwortlicher all der verheerenden Folgen bezichtigt, die durch die derzeitige „Klimakrise“ ausgelöst werden.
Apropos Klimakrise, hat die jemand mal gesehen? Ich meine nur, denn Zeit meines Lebens reise ich stets zufuß, ob zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen. Ich bin dauerhaft dem Klima ausgesetzt, ob nun bei -40° oder +40°, meinem Körper gefällt’s irgendwie und ich sehe mindestens zwölf Jahre jünger aus als meine Altersgenossen. Und so ne richtige Klimakrise ist mir auf all meinen Wegen noch nicht begegnet, nicht mal eine kleinere Klimakrise. Ich würde sogar behaupten, auch in St. Wendel ist das Klima noch das selbe wie vor 30 Jahren.
Selbstverständlich wird auch im Beschlussvorschlag gefordert, die Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen. Nichts leichter als das! Einfach mal damit aufhören, die Messstationen aus den kühleren Regionen abzubauen und sie in wärmeren Regionen wieder aufzubauen. Schon wäre das Ziel erreicht und es wird statistisch gesehen auch nicht mehr wärmer. Damit wäre auch gleich alles zum Thema „menschengemachter Klimawandel“ gesagt. Durch das massenhafte Verschieben der Messstationen in Richtung Wärmeregionen wird das (statistische) Klima nämlich wirklich wärmer, bzw. einfach weniger kalt.
Ansonsten vergisst das mal bitte schnell mit diesem „menschengemachten Klimawandel“, das ist in der Tat völliger Unfug und lenkt von nachhaltigem Umweltschutz ab!
Der wirklich einzige Punkt im gesamten Beschlussvorschlag der Fraktion Bündnis90/DieGrünen den ich voll und ganz unterstützen werde, ist, die Stadt St. Wendel mehr zu „begrünen“, sprich mehr Grünflächen anlegen und Bäume pflanzen.
Hier wäre mein Vorschlag: Warum nicht die Bahnhofstraße und die Wendalinusstraße zur begrünten Fußgänger-Allee umgestalten? Davon würde nicht nur die Umwelt profitieren, sondern auch der Tourismus und die dort ansässigen Gewerbetreibende! Aber auf so gute Ideen komme wohl wieder mal nur ich, die AGB der Demokratie im Saarland verbieten mir jedoch leider das Einreichen guter Vorschläge in den Stadtrat.
In diesem Sinne, ich werde wohl gegen das apokalyptische Ausrufen eines „Klimanotstands in St. Wendel“ stimmen, das löst nur sinnbefreite Psychosen bei Jung und Alt aus und gefährdet den öffentlichen Frieden.
Beste Grüße, Carlos
UPDATE (02.10.2019): Die Klimakatastrophe konnte für St. Wendel abgewendet werden. DieLinke, Bündnis90/DieGrünen und SPD stimmten geschlossen für das offizielle Ausrufen des Klimanotstands, CDU, AfD, FDP und ich stimmten dagegen (Mehrheit). Vorausgegangen war eine kontroverse Diskussion über Pro und Contra. Seitens der Beführworter waren zwar auch gute Argumente zu hören, wie mehr Umweltschutz, für den sich übrigens der gesamte Stadtrat ausgesprochen hatte, aber auch schlechte Argumente wie „wir haben nur noch höchstens 5 Jahre bis zum Klimakollaps Zeit“. Ich hatte in späteren Nachgesprächen mit Grünen und Linken nochmal erläutert, dass auch mich der Begriff „Klimanotstand“ zu viel stört, gerade in Bezug auf die Außenwirkung. Zwar käme St. Wendel erneut deutschlandweit in die Schlagzeilen, aber die meisten Leute die ich kenne sehen solche Beschlüsse der Politik doch eher als lächerlich an und die allgemeine politische Depression nimmt weiter zu. Ich denke mal, dass es gut so ist, wie gestern abgestimmt wurde. Es bräuchte aus meiner Sicht ohnehin viel weniger Symbolpolitik, sondern schlaue und durchdachte Politik für Mensch und Umwelt.
Übrigens, falls in St. Wendel etwas das Klima kaputt macht, dann sind es die unzähligen Kampf-Jets und Militärtransportflugzeuge die rund um die Uhr über St. Wendel donnern. Da könnte man wirklich mal ansetzen, denn das sind mehr als zu Kriegszeiten!